GOZ meistern - kein Honorar verschenken - Versorgung sichern
Es ist zur großen Herausforderung geworden, eine Zahnarztpraxis wirtschaftlich zu führen. Und ohne die richtige Anwendung der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) geht gar nichts mehr. Doch die GOZ ist ein ewiges Ärgernis für Zahnärztinnen und Zahnärzte, denn sie spiegelt die moderne Zahnmedizin nicht wider, und der Punktwert ist seit Jahrzehnten eingefroren. In der Speaker’s Corner bei der IDS haben sich die Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer Dr. Romy Ermler und der FVDZ-Bundesvorsitzende Dr. Christian Öttl über die Möglichkeiten einer gekonnten GOZ-Anwendung unterhalten. Viel zu kurz natürlich – denn in einer knappen halben Stunde des Austauschs ist es kaum möglich, in die Tiefen der Gebührenordnung vorzudringen. Eine Reform der GOZ (ähnlich wie die der ärztlichen Gebührenordnung – GOÄ) sei keineswegs zwingend oder überhaupt notwendig, machten Ermler und Öttl mehrfach deutlich. Zwar werde an vielen Stellen die moderne Behandlung nicht abgebildet, und auch der Punktwert für einzelne Behandlungen sei natürlich deutlich zu niedrig, aber die GOZ in ihrer heutigen Form biete vielfältige Spielräume und Möglichkeiten der Honorargestaltung. „Es gibt die Möglichkeiten der Analogberechnung, die man sehr individuell nutzen kann“, so Ermler. Und auch die Optionen, Steigerungsfaktoren richtig einzusetzen, seien in der GOZ vorhanden. „Den robusten Einfachsatz, wie ihn die neue GOÄ vorsieht, sehen wir hingegen sehr kritisch“, sagte Ermler. „Wir brauchen keine neue GOZ, was wir brauchen, ist eine Punktwerterhöhung.“ Von der Politik sei die GOZ allerdings weitgehend „vergessen“ worden. Die GOZ richtig anzuwenden, heißt nicht, willkürlich mit Abrechnungsziffern zu jonglieren, sondern die Möglichkeiten der Paragrafen 2, 5 und 6 richtig zu nutzen, Vereinbarungen mit den Patientinnen und Patienten zu treffen und die Zahlen genau im Blick zu behalten, betonte auch der FVDZ-Bundesvorsitzende Öttl. „Denn wer die GOZ meistert, verschenkt auch kein Honorar. Und wer seine Praxis wirtschaftlich führt, sichert die Patientenversorgung der Zukunft.“